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Thomas Piketty - Der Sozialismus der Zukunft

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Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern.   Karl Marx Für die ratlose Linke Über die Expertise eines Thomas Piketty muss ich mich an dieser Stelle nicht mehr als nötig äußern. Der Ökonomieprofessor an der Pariser Elitehochschule  École des Hautes Études en Sciences Sociales  (EHESS), ist in den letzten Jahren schon fast ein Popstar geworden, dessen Veröffentlichungen die Bestsellerlisten anführten. Besonders seine monumentalen Werke „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ (800 Seiten) und „Kapital und Ideologie“ (1300 Seiten) gelten als das Hauptwerk des Autors – sie sind allerdings so umfangreich, dass sie wohl selten komplett gelesen wurden. Das ist allerdings sehr schade, weil es sich sehr lohnen würde, die Gedankenwelt des Autors zu durchdringen. Nun ist ein weiteres Buch erschienen, dass d ie wesentlichen Erkenntnisse aus seinen beiden monumentalen Studien und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen zusammenfasst und es so e
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    Die Erde ist eine Scheibe – Über den Kreationismus in Deutschland     Das Universum und die menschliche Dummheit sind unendlich; wobei ich beim Universum nicht ganz sicher bin . Albert Einstein   Ausgangspunkt für diesen Artikel war eine Meldung der Deutschen Presse Agentur (dpa), demnach ein „s pektakulärer Fund fossiler Knochen, die Herkunft des Menschen erhellt“. In Südafrika entdeckten also Forscher die sehr gut erhaltenen Knochen einer bisher unbekannten Vormenschenart. Professor Lee Berger von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg berichtete, dass die etwa zwei Millionen Jahre alten Fossilien  eines Kindes und einer Frau ein Bindeglied zwischen den noch affenartigen Vormenschen und den frühen Menschen darstellen könnten. Mit der Entdeckung wird der Stammbaum des Menschen immer erkennbarer. *1 Der Anlass für diesen Artikel allerdings, war nicht die eben angesprochene – durchaus   sachliche – Meldung, die am 8.4.2010 auf t-online erschien, sondern

1.September – Anti-Kriegstag 2020

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  Es ist noch immer nicht vorbei! 1.September – Anti-Kriegstag 2020   Vor fast 80 Jahren bereitete sich der Kommandant des Deutschen Afrikakorps, Erwin Rommel, auf die Entscheidungsschlacht gegen seinen britischen Gegner vor. Er ließ kilometerlange Minenfelder entlang der Front bei El Alamein anlegen, und nannte sie "Teufelsgärten". Bis heute finden die Räum-Mannschaften der Ägyptischen Armee hier regelmäßig Minen. Millionen liegen im Wüstenboden, deutsche, britische und italienische.   Seit Kriegsende sind in Ägypten mehr als 8000 Menschen Opfer von Landminen geworden. Viele überlebten, schwer verletzt, so wie Farhad. Und noch immer gibt es jedes Jahr Unfälle. Es gibt viele Überlebende, insgesamt etwa 800 aktuell. Frauen und Kinder sind darunter, sie alle sind den alten Minen zum Opfer gefallen. Ein Bein oder einen Arm zu verlieren, ist ein persönlicher Schicksalsschlag, aber es ist auch ein wirtschaftliches Problem. Man bekommt in Ägypten eine Versehrten-Rente von um

Am Anfang war das Wort

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  Vorsicht Buchbesprechung!  Antonio Lobo Antunes - Vom Wesen der Götter Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert Dr. Martin Luther King Lobo Antunes gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart… und mittlerweile liegen über 20 Romane vor, die in alle wichtigen Sprachen übersetzt wurden. Dabei handelte es sich um psychologisch fundierte Studien, die von tragischen Biographien, von Tod und Krankheit, Trennungen und unerfülltem Leben erzählen. In einer Welt, in welcher das Tun der halbseidenen Prominenz, glorifizierter Stars oder verkrachter Existenzen die Berichterstattung beherrschen, richtet er seinen erzählerischen Blick – und lenkt somit den Blick der Lesenden – auf das Schicksal ganz alltäglicher Menschen oder auch kleiner Randexistenzen, aber auch auf die Machenschaften der Mächtigsten.   In seinen besten Romanen thematisiert er die gesellschaftlichen Verhältnisse Portugals vor, während und nach der Diktatur und vor al

Sprache ist mehr als gesagt wird

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  Sprache ist mehr als gesagt wird   Der unsachgemäße Gebrauch der Amtssprache, kann zu Missverständnissen führen. Seit Jahren vergeht keine Nachrichtensendung, in der nicht wenigstens am Rande über das Klima gesprochen wird. Seit eine gewisse Greta Thunberg mit ihrem Schulstreik in die Medien kam und eine Welle des Protestes auslöste, wird nicht nur berichtet, sondern es werden alle Sprachkanäle benutzt, um in der einen oder anderen Weise Stellung zu beziehen. Kein Wunder also, dass auch das Unwort des Jahres 2019 etwas damit zu tun hat. Es lautet „Klimahysterie“. Eine Jury, die das Wort aus rund 400 Vorschläge von Bürgern ausgewählt hat, findet, dass es am besten zu den Regeln passt, nach denen sie das Unwort bestimmt: Aus einem Wort wird ein Unwort, wenn es die Würde von Menschen verletzt, gegen die Demokratie verstößt, gesellschaftliche Gruppen diskriminiert oder irreführend ist. Meist geschieht dies unbeabsichtigt. Das zeigt, dass Sprache mehr ist als bloße Informationsvermi

Vorsicht! Buchbesprechung... José Saramago - Die Stadt der Sehenden

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Vorsicht! Buchbesprechung... Ob Saramago der aktuellen Präsident der USA kannte? Freiheit der Meinung. Freiheit überhaupt ist eines meiner Lieblingsbegriffe. Der brasilianischer Regisseur Jorge Furtado sagte einst, im Abspann seines wunderbaren Films „Die Insel der Blumen“: » Freiheit ist das was die Träume der Menschen nährt, das keiner erklären kann und trotzdem alle verstehen. « Deswegen gibt es auch so viele Missverständnisse mit dieser Freiheit. Eine unumstrittene Formel ist wohl: Meine Freiheit endet immer an der Freiheit der Anderen. Abgeleitet auf die Freiheit der Meinung bedeutet das, dass meine persönliche Meinungsfreiheit so lange gilt, wie die Umsetzung dieser Meinung NIEMANDEM Schaden zufügt. Oberflächlich betrachtet, beschreibt der erste Absatz eine Selbstverständlichkeit, aber wie so oft, verbergen sich unter einer allzu glatten Oberfläche Unwägbarkeiten und die sich daraus ergebenden Probleme und Konsequenzen. Dabei möchte ich den Freiheitsbegriff zunächst

Das Bedingungslose Grundeinkommen ist nicht die Lösung, sondern ein Teil des Problems

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Das Bedingungslose Grundeinkommen ist nicht die Lösung,  sondern ein Teil des Problems Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.       Albert Einstein Neulich schaute ich mir eine Sendung des ZDF an, in der Richard David Precht über „Die Zukunft der Arbeit“ sprach und ein Bedingungsloses Grundeinkommen als aller Probleme Lösung vertrat. Ach ja, das leere Geschwätz des öffentlich-rechtlichen Philosophendarstellers. Als Gewerkschafter habe ich gelernt, dass es einen Interessenkonflikt zwischen Kapital und Arbeit gibt. Und als Betriebsrat habe ich lernen müssen, dass es gute und schlechte Kompromisse beim Interessenausgleich gibt. Meine Erfahrung ist, dass der Interessenausgleich immer dann schlecht für die Beschäftigten ausging, wenn das Kompromissangebot von der Kapitalseite kam. Ich habe so meine Bedenken, wenn als neoliberal identifizierbare Moderatoren wie Lanz etc. einen Precht vom BGE schwadronieren lassen und dan