Im Horror des Alltags – Über den internationalen Kinderhandel. Teil I: Ein Überblick
Im Horror des Alltags – Über den
internationalen Kinderhandel.
Teil I: Ein Überblick
Das Geld zieht nur den Eigennutz an und
verführt stets
unwiderstehlich zum Missbrauch. Albert Einstein
unwiderstehlich zum Missbrauch. Albert Einstein
Horror. Viele Menschen, vor allem viele junge Leute in den wenigen Wohlstandsgebieten unserer Erde, „unterhalten“ sich mit Geschichten, Filmen und „Spielen“, die an Widerwärtigkeit kaum noch zu überbieten sind – Horror. Laut der Genre-Beschreibung, soll die Horrorgeschichte die Grenzen dessen erkunden, was Menschen zu tun oder zu erleben fähig sind… Es bleibt mir die Frage, ab welchem Grad der Abstumpfung man das eben noch Aushaltbare als Unterhaltung erleben kann?
Die
Gutmütigen unter den Kritikern dieses Genres glauben, dass die Autoren die
Abgründe der menschlichen Seele erforschen. Diese Leute glauben ernsthaft, dass
mit solchen Filmen der Grad von Angst, Hysterie und Wahnsinn (den Menschen
auszuhalten in der Lage sind) ausgelotet wird. Obendrein würde die dunkle Seite
der Seele beleuchtet… als ob das mit einem einfachen Blick auf die jüngere
Deutsche Geschichte oder aus Verlautbarungen von Gerichts-Psychologen nicht
exemplarisch hervor ginge.
Oft
beschäftigt sich das Genre mit der Hölle, wobei diese als das mehr oder weniger
universelle Symbol einer extremen Bedingung, wie z.B. tiefe Trauer, ein überwältigendes
Gefühl eines unwiederbringlichen Verlustes, akute Angst, irrationelle Vorahnungen
oder körperliche Schmerzen, beschreibbar ist. Laut dem Dictionary entwickelte
sich dieses Konzept der inneren Hölle im 16. Jahrhundert, wo es als Teil des Bewusstseins
gesehen wurde und sich zu einer subjektiven, inneren, psychologischen,
persönlichen und individuellen Quelle von Schrecken und Terror, z.B. denen des
Chaos eines gestörten und gequälten Geistes, angesehen wurde. Diese Entwicklung
war Teil eines langen Prozesses, mit dem Menschen versuchten, mit Ängsten vor
dem Tod, dem Leben nach dem Tod, der willkürlichen Bestrafung, der Dunkelheit,
dem Bösen, der Gewalt und der Zerstörung zurechtzukommen.
Was
aber wäre, wenn das Genre Horror für einen Menschen nicht des unterhaltsamen
Vergnügens oder der psychologischen Abhärtung diente? Was wäre, wenn die
schrecklichen Szenen, der Fantasie von Autoren entsprungen, diesen Menschen
Alltag wäre? Was wäre, wenn dieser Alltag nicht auf einem geistig stabilen Menschen,
sondern auf ein zartes zerbrechliches Wesen wirken würde? Jeder halbwegs
kultivierte Mensch müsste auf diese Fragen antworten: Ein erschütternder Gedanke
– ein Alptraum. Und tatsächlich, dieser Alptraum wird für über eine Million Kinder
jedes Jahr zu ihrer Wirklichkeit! Die Bezeichnung für diesen Alptraum: Kinderhandel.
Handel
mit Kindern – Ein Überblick
Es
ist ja nicht so, dass dies ein investigativer Artikel wäre… es ist auch nicht
so, dass ich persönlich erst heute auf das Thema aufmerksam geworden wäre… und
es ist auch nicht so, dass niemand der politisch Verantwortlichen eine Ahnung
von der Sachlage hätte… aber dennoch ist auch dieses Jahr die Anzahl der
geschätzten Fälle wieder gestiegen; was mich dazu veranlasste diesen Artikel zu
schreiben. Nach kurzer Recherche schon, stieß ich auf Schlagzeilen wie diese: „Kindersklaven,
die neue heiße Ware“ oder „Ein Kind kostet 25 Euro“ oder auch „Afrikas
verschleppte Kinder“.
So
oft in den letzten Jahren derartige Schlagzeilen auch für Aufmerksamkeit
sorgten, so war diese Aufmerksamkeit wohl nie von allzu langer Dauer, sonst
könnten namhafte Menschenrechtsorganisationen nicht davon sprechen (und sie
benutzten dabei absichtlich die zynische Sprache der Geschäftswelt), dass das
weltweite Geschäft mit Jungen und Mädchen ein Wachstumsmarkt sei. Vielleicht
ging man ja in der öffentlichen Berichterstattung auch von bedauerlichen
Einzelfällen aus – was mindestens genauso skandalös wäre, wie die
Sensationsmachen mit Einzelfällen.
Nein,
die oben erwähnten Schlagzeilen schildern leider keineswegs Einzelfälle. Selbst
vorsichtige Zahlen deuten an: Das Geschäft mit Jungen und Mädchen ist ein
Verbrechen, das immer weiter um sich greift. Schätzungen internationaler Organisationen
zufolge werden mehr als eine Million Kinder jährlich in die Ausbeutung verkauft
– als billige Arbeitskräfte, in die Prostitution, als Diebe und Bettelkinder…
die obendrein oft auch noch absichtlich verstümmelt werden, damit sie
„ertragreicher“ werden.
Kinderhandel
lukrativ wie Waffenhandel
Zwar
fehlen offizielle Statistiken, doch UN-Experten vermuten, dass der Menschenhandel
ganz allgemein, inzwischen so lukrativ geworden ist wie der Handel mit Waffen
oder mit Drogen. Der Anteil von Kindern, so diese Experten, an der Gesamtzahl der
menschlichen Ware, sei noch klein – aber was bedeutet das, wenn sich die
Opfer-Zahl jedes Jahr in Millionenhöhe beziffert? Eine der Ursachen, die Schmutzkonkurrenz
(also das gandenlose herunterkonkurrieren von Arbeitslöhnen und -bedingungen),
wird gerade in der jetzigen Krise dazu führen, dass die Opfer-Zahlen noch
stärker steigen, da Kinder für dieses Geschäft ausgesprochen geeignete Opfer
sind.
Herausgerissen
aus ihrem familiären Umfeld, lassen sie sich leicht einschüchtern. An Orte
transportiert, an denen sie sich nicht einmal in ihrer Sprache verständigen
können, sind sie besonders wehrlos. Kinder sind billig und bringen hohe
Profite. Eine zynische Rechnung, die allzu oft aufgeht. Die Erfolg bringende
Strategie ist meist: Eine Mittelsperson spricht die Familie oder das Kind an
und gewinnt mit falschen Versprechungen das Vertrauen. Versprochen wird dem
Kind meist eine Ausbildung oder eine gute Stelle, den Eltern Geld oder der
Erlass ihrer Schulden bei Gläubigern. Dann werden die Kinder an unbekannte Orte
gebracht – eine Reise, die über Ländergrenzen und selbst Kontinente hinweg
führen kann.
Nun
ist es ja nicht etwa so, dass dieses Geschäft deswegen floriert, weil es keine Gesetze
dagegen gäbe… nach dem Motto: Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt.
Nein, es gibt seit 1989 sogar eine UN-Konvention, der (fast) alle Staaten der
Erde beigetreten sind und die UNODC (UN Office on Drugs and Crime = Büro der
Vereinten Nationen zu Drogen und Kriminalitätsbekämpfung) hat genau definiert,
was unter Menschenhandel, insbesondere dem Handel mit Frauen und Kindern, zu verstehen
ist.
Demnach
ist unter Menschenhandel: „…die Anwerbung, der Transport, die Übersendung, die
Unterbringung oder die Entgegennahme von Personen zum Zwecke ihrer Ausbeutung
zu verstehen, wenn im Zusammenhang dieser Tatbestände mit Drohung oder
Anwendung von Gewalt oder anderer Formen von Zwang, mit Entführung, Betrug, Täuschung,
mit dem Missbrauch von Macht oder einer Position der Verwundbarkeit oder mit
dem Geben oder Empfangen von Geld oder Begünstigungen operiert wird, um so die
Zustimmung einer Person zu erwirken, welche die Kontrolle über eine andere
Person innehat“.
Hintergründe
und Ursachen
Natürlich
muss man gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: Menschenhandel ist ein Verbrechen.
Es scheint mir jedoch eine sehr wichtige Frage zu sein, warum diese Verbrechen
verübt werden, da man nur aus den Antworten auf diese Frage (ja, es gibt
mehrere), Gegenstrategien entwickeln und eine wirksame Verbrechensbekämpfung organisieren
kann. So simpel es sich anhört: Niemand wird sich des Risikos der Bestrafung
aussetzen, wenn eine ungesetzliche Tat keinen Nutzen hat; meist ist dieser
Nutzen mit dem Wort Profit zu bezeichnen... manchmal aber auch – im
Zusammenhang mit dem Kinderhandel – nur mit Verminderung von Not.
Aus
dieser angedeuteten Bandbreite ergibt sich, dass die Existenz eines weltweiten
Handels mit Kindern auf verschiedene Ursachen und Einflüsse zurückzuführen ist.
List man verschiedene offizielle Analysen, könnte man auf den Gedanken kommen,
dass es sich bei den Analysten um Schwachköpfe handeln könnte (was natürlich
nicht der Fall ist – was die Sache aber nicht appetitlicher macht). Bei der
Betrachtung von Ursachen werden z.B. Naturkatastrophen auch als Ursache
angegeben. Gewiss, Naturkatastrophen geschehen und bringen Menschen (z.B. Eltern) um, aber sie verursachen
eben nicht zwangsläufig Kinderhandel. Wenn ich also ebenfalls diese Ursachen
und Einflüsse beschreibe, soll im Hintergrund, die kriminelle Profitabsicht
mitgedacht werden. In diesem Sinne, kann man also sagen, dass Ursachen und
Einflüsse oft zusammenwirken und diese Wechselwirkungen die Ausbeutung von
Jungen und Mädchen begünstigen:
Armut. Die entscheidende und
wirkmächtigste Wurzel des Kinderhandels ist die Armut. Fehlende
Einkommensmöglichkeiten und Perspektivlosigkeit machen Eltern und Kinder, die
in vielen Weltgegenden selbstverständlich zum Familieneinkommen beitragen
müssen, anfällig für die Angebote der Schlepper und Vermittler. Viele
Jugendliche verlassen aber auch eigenständig ihre Dörfer, um sich eine Arbeit
in den Städten zu suchen und den elenden Lebensumständen zu entkommen. Nicht
selten tauschen sie jedoch das eine Elendsquartier gegen ein anderes. Dabei geraten
sie häufig in die Hände Krimineller; denen es vielleicht genauso elend geht und
die aus Armut kriminell wurden; wobei der wirkliche Profit von ganz anderen
gemacht wird.
Globalisierung. Die weltweite
Einflussnahme des ungeregelten, neoliberalistischen Finanzkapitals, den man
gemeinhin auch mit Globalisierung bezeichnet, hat das wirtschaftliche
Ungleichgewicht und die Einkommensverteilung in vielen Regionen der Welt (auch
bei uns – jedoch auf ganz anderem Niveau) verschärft. Unternehmen haben in den letzten
Jahrzehnten vermehrt ihr Kapital in sog. Billiglohnländer investiert; vordergründig wird behauptet, um dadurch die Produktionskosten zu
senken und somit wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Klartext bedeutet das: unter
Inkaufnahme schlimmster Ausbeutung der Beschäftigten die Profite hochzuhalten
oder zu steigern. Dabei unterbieten sich die Billiglohnländer auch noch
gegenseitig und der gnadenlose Konkurrenzkampf um Investitionen nimmt auch noch
das schlimmste Elend in Kauf (man schaue unter dem Stichwort Exportproduktionszonen
(EPZ) selbst nach).
Der
Konkurrenzkampf hat die Nachfrage nach billigen Arbeitskräften erhöht… und am
billigsten sind eben Kinder; das leistet dem Kinderhandel – gerade in Krisenzeiten
– enormen Vorschub. Vor allem in Zulieferbetrieben – oft auch der etablierten
Weltmarktfabriken und Markenherstellern – werden die Kinder ausgebeutet. Nicht selten
„leisten“ sich Beschäftigte solcher Weltmarktfabriken, die in den Billiglohnländern
selbst wenig verdienen, z.B. aus Statusgründen „gehandelte Kinder“ um sie als
Hausangestellte zu beschäftigen, ohne sie allerdings auch nur annähernd
vernünftig zu bezahlen.
Auch
der Ausbau des Ferntourismus begünstigt die Ausbeutung von Kindern, nicht nur –
wie man leider fast automatisch annimmt – in der Sexindustrie. Jungen und
Mädchen werden in Urlaubsregionen als Bettelkinder missbraucht oder in
Dienstleistungsbetrieben eingesetzt; so schuften „gehandelte Kinder“ in
Wäschereien für Billighotels oder als Tellerwäscher für billige
Touristen-Restaurants.
Die
sog. „informelle Revolution“ – also der Ausbau der Kommunikationsmittel – welche
die Globalisierung im heutigen Sinne erst möglich machte und die dann von den
globalisierten Unternehmen weiter forciert wurde, steht natürlich auch der
Schattenwirtschaft oder Kriminellen zur Verfügung. So ist es für die sog.
Nachfrageseite, mit den entsprechenden Kontakten, sehr leicht – ohne Kontrollen
befürchten zu müssen – mit den Anbietern (den Schleppern und Händler)
handelseinig zu werden. Die den kommerziellen Interessen von internationalen Konzernen geschuldete Freihandelspolitik, die immer durchlässigere Grenzen
schafft, ermöglicht es eben auch Menschen wie Waren weltweit und schnell
auszutauschen.
Fehlende
Information, schlechte Bildungsangebote. In vielen Ländern der sog. Dritten Welt ist
das Bildungssystem nach wie vor mangelhaft. Es fehlt an Schulen, an
Lernmaterialien, an gut ausgebildeten Lehrern. Kinder müssen nicht selten lange
Fußmärsche zurücklegen, um dann in überfüllten Klassenräumen dem Unterricht zu folgen. Und in vielen Schulen werden Kinder misshandelt, statt ihre Persönlichkeit
und Rechtsbewusstsein zu stärken. Viele Familien können es sich nicht einmal
leisten, ihre Söhne und Töchter überhaupt zur Schule zu schicken, da sie die
Schulgebühren nicht aufbringen und auf die Arbeitsleistung der Kinder nicht verzichten
können.
Schlechte
oder fehlende Bildungsangebote führen aber auch zu falschen Vorstellungen über
das vermeintlich bessere Leben in der Stadt, das nachweislich von Opfern von
Kinderhandel versprochen wird. In vielen Schulen selbst wird das moderne Leben
als Vorbild präsentiert und werden die einheimischen Kulturen mit
Geringschätzung betrachtet. Ohne den Kindern jedoch eine reale Chance zu geben,
an dem modernen Leben wirklich teilzuhaben. Auch beschönigende Berichte von Verwandten
und Besuchern, die ihr eigenes Scheitern nicht zugeben wollen, sorgen für ein
verfälschtes Bild über die tatsächlichen Lebensbedingungen in den Städten, auf
Plantagen oder gar in anderen Ländern und die damit verbundenen Gefahren.
Kulturelle
Hintergründe.
Eine starke Verankerung der Kinder in den Gemeinden und Kulturen und die
Wertschätzung der Kinder kann ein Schutzfaktor vor Missbrauch und falschen
Versprechungen sein. In Lateinamerika etwa leisten traditionelle Paten
Unterstützung, wenn Kinder in Schwierigkeiten geraten. Beispielsweise, wenn sie
ihre Eltern verlieren, finden sie leichter ein neues Zuhause. Doch wo die Paten
nicht wegen ihrer Zuverlässigkeit und Vertrauen ausgewählt werden, sondern vor
allem, weil sie über mehr Geld verfügen, und wo sie sich der sozialen Kontrolle
der Gemeinde entziehen können, kommt es auch häufiger dazu, dass Paten Kinder,
die ihnen in Obhut gegeben wurden, an Arbeitgeber weitervermitteln und
verkaufen.
In
vielen Kulturen hat Arbeit, produktive Tätigkeit einen hohen Stellenwert. Auch
für Kinder. In einigen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas ist es
üblich, dass Kinder schon früh zum Familieneinkommen beitragen. In Westafrika
begeben sich seit jeher Jungen aus den trockenen Ländern der Sahelzone auf
Wanderarbeit, um auf großen Plantagen Geld zu verdienen. Damit bezahlen sie den Brautpreis oder
erfüllen sich den Traum vom eigenen Fahrrad. Westafrikanische Mädchen werden
häufig bei entfernten Verwandten untergebracht, um dort zu leben und zu
arbeiten. Dies gilt als wichtiger Teil des Erwachsenwerdens.
Aber
gerade hier ist auch die Diskriminierung von Mädchen und Frauen weit
verbreitet: Ihr Wert in der eigenen Familie ist geringer als der ihrer Brüder,
weshalb auf ihre Schulausbildung oft weniger Wert gelegt wird. Mit einem
geringen Bildungsniveau bleiben ihnen wenig Möglichkeiten, sich eigenständig zu
ernähren. Sie müssen jung heiraten oder können nur schlecht bezahlte Arbeiten
ausführen und laufen dadurch noch eher Gefahr, auf die Angebote von Schleppern
einzugehen. Zwangsverheiratungen und gesellschaftlich tolerierte Prostitution
sind ebenfalls Ausdruck einer geringeren Wertschätzung von Mädchen. Gefährdet
sind außerdem Angehörige ethnischer Minderheiten. Diskriminiert und von
sozialen Leistungen ausgeschlossen leben sie oft in Armut und Rechtlosigkeit.
Naturkatastrophen,
Wirtschaftskrisen und Kriege. Solche Ereignisse können dazu führen, dass
Menschen, die bereits am Rande des Existenzminimums leben, in absolute Armut
geraten. Kriegerische Konflikte und der Zusammenbruch staatlicher Ordnung lässt
Menschen zu Flüchtlingen, Kinder zu Waisen werden. Instrumentarien zum Schutz
der Bevölkerung sind außer Kraft gesetzt. In solchen Situationen steigt
erfahrungsgemäß auch der Handel mit Kindern.
erfahrungsgemäß auch der Handel mit Kindern.
Korruption
und Kollaboration.
In vielen Ländern werden die internationalen Konventionen zum Schutz von
Kindern nach wie vor nicht umgesetzt, es fehlt an entsprechenden nationalen
Gesetzen und dem politischen Willen, sie anzuwenden. Oder es fehlt einfach das
nötige Geld im Staatshaushalt. Eine lückenhafte Gesetzgebung ermöglicht es
häufig Händlernetzen, weitgehend ungestört zu operieren. Nicht selten schauen
korrupte Behördenvertreter weg oder sind gar selber in die illegalen Geschäfte
verwickelt.
Fazit
Am
Ende dieses ersten Teils möchte ich darauf aufmerksam machen, dass niemand in
der sog. „Globalisierten Welt“ (und hier vor allem in den einigermaßen
wohlhabenden Regionen) glauben darf, dass sein Verhalten folgenlos bliebe.
Besonders die „Geiz ist geil – Mentalität“ der „Schnäppchenjäger“ wirkt
verheerend auf die sozialen Verhältnisse in vielen armen und ärmsten Ländern.
Auch dem politischen Glauben an den Markt – wie er immer noch von z.B. den
Liberalisten vertreten wird, als hätten sie die aktuelle Krise nicht zur
Kenntnis genommen – müssen endlich soziale Schranken gesetzt werden. Geld dazu
wäre reichlich vorhanden… es ist lediglich falsch verteilt. Wir in Deutschland
sollten im September 2009 bei der Stimmabgabe auch an die Kinder der Welt denken.
Wilfried
John
Es
folgt im Teil II ein Blick auf sog. Handelsrouten des Kinderhandels weltweit
und speziell den Kinderhandel in Europa... auch in Deutschland.
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